ffff schreef:
Samstag, 08. Mai 2010, 23:03 Uhr Suche
n 08.05.2010
"Kampf ohne Gnade"
Dramatische Nachtsitzung zur Euro-Rettung
Die Euro-Staaten haben sich über Nacht auf eine Notoperation zur Rettung der Gemeinschaftswährung verständigt. Die Staats- und Regierungschefs vereinbarten, noch vor Börsenauftakt am Montag einen Krisenmechanismus in Kraft zu setzen. Spekulanten gegen den Euro sollen "ohne Gnade bekämpft" werden. Die Euro-Zone soll zudem reformiert werden.
Brüssel - Europa will sich verteidigen, Europas Staatschefs haben entschieden: "Wir werden Gemeinschaftsinstrumente ergreifen, um uns gegen Spekulationen gegen unsere Währung, gegen den Euro zu wehren", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Abschluss der neunstündigen Krisensitzung in Brüssel. Die Finanzminister aller 27 EU-Staaten sollen diesen Krisenmechanismus am Sonntag beschließen.
In tiefer Sorge: Bundeskanzlerin Merkel zur Verteidigung der Euro-Währung entschlossen
© REUTERSDer luxemburgische Ministerpräsident und Euro-Gruppen-Vorsitzende Jean-Claude Juncker erklärte: "Es geht hier um eine weltweit organisierte Attacke gegen den Euro. Der Euro-Raum muss geschlossen darauf reagieren." In den vergangenen drei Wochen ist der Kurs der Europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar von rund 1,36 Dollar auf zuletzt etwa 1,27 Dollar gesunken.
Das Gipfeltreffen war ursprünglich wegen der griechischen Schuldenkrise angesetzt worden. Doch nach einer turbulenten Woche an den Märkten ging es um weit mehr: "Wir sind der Auffassung, dass nicht nur Griechenland, Spanien, Portugal und Italien unter Angriff stehen, sondern dass die gesamte Euro-Zone hier bedroht wird", sagte Juncker. Auch Merkel musste einräumen, "dass die systemischen Effekte gegen den Euro als Ganzes zu spüren sind".
"Spekulanten ohne Gnade bekämpfen"
Juncker äußerte die Erwartung, dass auch die Europäische Zentralbank (EZB) noch vor Montagmorgen über eine Beteiligung an dem Stabilisierungsmechanismus entscheiden werde. Die Form ihres Beitrags werde die EZB aber "im Rahmen ihrer unabhängigen Entscheidungsbefugnis" selbst festlegen. Laut Gipfelerklärung sind sich Rat, Kommission und EZB einig, "alle zur Verfügung stehenden Mittel zur Sicherung der Eurostabilität zu nutzen". "Der Euro ist ein entscheidendes Element Europas, wir können ihn nicht Spekulanten überlassen", sagte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy. "Wir werden Spekulanten ohne Gnade bekämpfen."