dmmsch schreef op 19 februari 2013 17:27:
.02 16:34 dpa-AFX: ROUNDUP: Französische Regierung wird Wachstumsprognose deutlich senken
PARIS (dpa-AFX) - Die französische Regierung wird ihre Konjunkturprognose
für das laufende Jahr entgegen früherer Beteuerungen deutlich nach unten
korrigieren. Außenminister Laurent Fabius räumte am Dienstag ein, die nächste
Schätzung für das Wirtschaftswachstum 2013 werde etwa bei 0,2 bis 0,3 Prozent
liegen. Bislang war die Regierung von einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP)
von 0,8 Prozent ausgegangen.
Präsident François Hollande bestätigte das Verfehlen des BIP-Ziels am Rande
einer Athen-Reise. Er wollte sich allerdings nicht zu konkreten Zahlen äußern.
Paris werde im März eine neue Prognose präsentieren, die diesmal unanfechtbar
sein werde, weil sie auf Prognosen der EU basieren werde, sagte der Staatschef.
Neue EU-Zahlen werden am Freitag dieser Woche in Brüssel präsentiert.
Bis vor kurzem hatte die Regierung in Paris noch betont, dass sie die
düsteren Wachstums- und Defizitprognosen der EU-Kommission Lügen strafen werde.
Nach deren Herbstgutachten wird die zweitgrößte Volkswirtschaft der EU 2013 beim
Defizit auf 3,5 Prozent kommen und damit ihr Ziel um 0,5 Prozentpunkte
verfehlen. Beim Wirtschaftswachstum ging Brüssel zuletzt von 0,4 Prozent aus.
Bereits in der Vorwoche hatte Premierminister Jean-Marc Ayrault eingeräumt,
dass Frankreich wegen der schwachen Konjunktur auch 2013 die Maastrichter
Defizitmarke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung verfehlen werde. Die EU
wies darauf hin, dass bei unvorhergesehener Konjunkturschwäche eine
Fristverlängerung beim Defizitabbau möglich sei. Die betroffenen Länder müssen
dafür allerdings beweisen, dass sie die erforderlichen Sparanstrengungen
unternommen haben. Neue drastische Einschnitte schloss Ayrault am Dienstag aus.
Ihren Optimismus hatte die französische Regierung zuletzt unter anderem mit
den Brüsseler Fehleinschätzungen in der Vergangenheit begründet. Die Kommission
habe die Krise 2008 nicht kommen sehen, vielleicht sehe sie deswegen auch den
Aufschwung nicht, sagte Budgetminister Jérôme Cahuzac Ende vergangenen Jahres.
Bereits beschlossene Reformen würden bei den Prognosen nicht ausreichend
berücksichtigt./aha/DP/hbrAntworten